Ein altes Sprichwort sagt: 'Wo Spatzen sitzen, setzen sich Spatzen dazu'
Das dürfte eines der Kernprobleme der Struktur, vor allem der Gastronomie in LOAV sein.
Es wäre begrüssenswert, wenn durch die Ansiedlung von Einrichtungen (nicht nur solcher Firmen, von denen die Laufkundschaft nichts hat), zuerst einmal ein intrinsischer Anreiz, und damit auch ein Gastronomiebedarf geschaffen werden würde. Im Zuge dessen, oder auch schon parallel dazu, könnte ein Gastronomiebetrieb versuchen, auch die Eingeborenen ins Lokal zu bekommen. Die ansässigen Piloten gehören eher zur ersten Gruppe, sind aber von der Anzahl her viel zu wenige, um einen überlebbaren Sitzplatzumschlag zu erzeugen. Also ist die Aufforderung, wir sollten dorthin häufig Essen gehen zwar gut gemeint, aber im Effekt nicht mehr, als ein Tropfen auf dem heissen Stein.
Darüber hinaus hat LOAV noch einen rein topographischen Nachteil gegenüber anderen Plätzen: Durch die Situation ziemlich weit ausserhalb der zugehörigen Stadt, und einer relativ unbelebten Zone dazwischen, schwächelt die Attraktivität für Ansiedlung von Einrichtungen jeglicher Art, wenn sie nicht den Standortvorteil eines Flugplatzes nutzen können. Im Gegensatz dazu liegen eben Plätze, wie zB LOAN oder LOLW usw. mehr oder weniger mitten innerhalb einer Stadt bzw. eines Stadtteiles (vor Jahrzehnten war in LOAN ja auch noch sowas, wie die Puszta). Diese 'Lücke' müsste erst geschlossen werden - aber das liegt völlig ausserhalb des Einflussbereiches unserer Gemeinschaft. Ein bisschen was tut sich ja zum Glück von der Ansiedlung her, ist aber natürlich erst ein Anfang. Optimismus ist durchaus angesagt, aber Xundbeten wäre kontraproduktiv.
Wenn sich ein Büro, wie das der Aopa, dort ansiedelt, trägt es einerseits natürlich auch zur Belebung des Platzes bei, aber ich fürchte (so sehr ich dem Platz was besseres wünschen würde), dass diese Einflussgrösse verschwindend sein wird. Das soll bitte nicht die Bedeutung der Aopa schmälern! Die ist gut und wichtig, aber wir wissen einfach, dass die Zahl der Mitglieder, runtergerechnet auf deren zu erwartende Besuchsfrequenz in diesem künftigen Büro plus die Präsenz der (vermutlich des) Aopa-Repräsentatnen vor Ort vermutlich nur eine homöopathische Größe darstellen würde. Wenngleich - zugegeben - eine Signalwirkung.
Auf der anderen Seite könnte das derzeit noch problematische Umfeld des Platzes eine hemmende Wirkung auf das Aopa-Büro haben, indem die Frequentierung durch Mitglieder oder auch Interessenten durch die derzeit noch mangelnde Attraktivität des Platzes stark leidet. So ein Pflänzchen will gegossen werden.
Daher, und sine ira et studio, würde ich aus fachlicher Sicht derzeit (vielleicht auch einmal fürs erste) für den Standort auch eher einen stark 'belebten' oder 'lebendigen' Flugplatz anraten. Im Einzugsbereich von Wien fällt mir dabei halt kein geeigneterer, als LOAN ein, auch wenn man mir jetzt Befangenheit unterstellen kann. (wer mich kennt, weis aber, dass mir Vereinsmeierei, und damit eine überwertige Identifikation mit Vereinen völlig fremd sind, und Flugplätze kann ich nicht einmal olfaktorisch unterscheiden)
Wenn das Aopa - Büro ein Langzeitprojekt wäre, könnte man natürlich zuerst die Entwicklung von LOAV abwarten, bevor man dort einzieht. Das Problem wird aber leider sein, dass wir, wenn wir ehrlich sind, alle unsere Bemühungen um die Förderung dieses (wie auch anderer Plätze) realistisch, und damit bezogen auf den Wirkungsgrad unserer Bestrebungen, eher bescheiden einschätzen müssen. Hier sind Politik, Strukturplanung, und Geschäftsinteressen die wirklichen Einflussgrössen - daher meine Skepsis, dass das kleine Gallische Dorf der Piloten die Phalanx von Politik und Wirtschaft so einfach wird in die Pfanne hauen können.
LG Axel der Aerotekt