Medical Flugtauglichkeit
Für den Privatpilotenschein PPL(A) benötigst Du ein Flugtauglichkeitszeugnis (Medical) nach EASA PART-MED Klasse 2. Flugtauglichkeit Klasse 1 ist für Berufspiloten.
Zur Erstuntersuchung musst Du einen Augen- & HNO Facharztbefund mitbringen. Diese müssen durch von einem von der Luftfahrtbehörde zugelassenen Facharzt ausgestellt werden.
Allgemein ist zu sagen, daß Privatpiloten einen "normalen" allgemeinen Gesundheitszustand sowie ein "gutes" Seh- und Hörvermögen aufweisen müssen.
Die Flugtauglichkeit wird durch den Fliegerarzt festgestellt. Infos über die Fliegerärzte (flugmedizinische Sachverständige) in Österreich bekommst Du auf dieser Seite bei der Austrocontrol. Oder bei der LBA (Deutschland) bzw. beim BAZL (Schweiz).
Medical - Gültigkeitsdauer
Je nach Lebensalter musst Du Dein PART-FCL Medical (Klasse 2) jährlich, alle 2 Jahre oder nur alle 5 Jahre verlängern.
bis zum 40. Lebensjahr
ab dem 40. Lebensjahr
ab dem 50. Lebensjahr
Erst-Untersuchung
Bei der Erstuntersuchung wird besonders viel Wert darauf gelegt, daß Du keine eventuell versteckten Krankheiten hat.
Du musst für den Privatpilotenschein eine durchschnittlich gute Gesundheit vorweisen, keine Eignung für die Astronauten- oder Kampfjetausbildung. Auch Brillen sind kein Problem.
Die exakten fliegerärztlichen Anforderungen findest Du in den Aircrew Part-Med Regulations bei der European Aviation Safety Agency. Die relevanten Stellen für Privatpiloten befinden sich auf den Seiten 29-40 in Section 3 Specific requirements for class 2 medical certificates: zur EASA.
Umfang der Erstuntersuchung
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Anamnese
Aufnahme der Krankengeschichte.
Physikalische Untersuchung
Umfasst die Inspektion (=Betrachtung), die Palpation (=das Abtasten), die Perkussion (=das Abklopfen), die Auskultation (=das Abhorchen) verschiedener Organe, eine Überprüfung der Beweglichkeit der Wirbelsäule und der Gliedmaßen, das Prüfen der Reflexe und mehr.
Sinnesorgane
Auge und Ohren spielen eine besondere Rolle in der Tauglichkeitsbeurteilung.
Laboruntersuchung
Untersuchung von Blutwerten.
Urinuntersuchung
Untersuchung von Urinwerten.
RR-Messung
Wird 2 x gemessen.
EKG
Zeichnet die Herzstromkurve auf und lässt Schlüsse auf die Funktionstüchtigkeit des Herzens zu.
Lungenfunktionstest
Es gibt die einfachere Form (Peakflow) und die kompliziertere Art (Spirographie).
Hörtest
Der Proband muss aus 2 Metern Entfernung mit dem Rücken zum Untersucher mit jeweils einem Ohr Konversationssprache verstehen.
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Untauglichkeit
Aus folgenden Gründen kannst Du auf jeden Fall mit Untauglichkeit für den Pilotenschein rechnen
- Alkoholismus
- Angina Pectoris
- Blutgerinnungsstörungen (angeboren / medikamentös)
- Epilepsie & unklare Anfälle von Bewusstseinsverlust
- Extremer Formen von Fettsucht
- Hypertonie über 160/95
- Insulinpflichtige Fälle von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Psychotischen Erkrankungen wie Schizophrenie, schwere Depression schweren Persönlichkeitsstörungen
- Suchterkrankungen
Farbsehschwäche
Gerade bei Männern tritt desöfteren Farbsehschwäche auf. Diese ist aber kein Hindernis, zumindest den Privatpilotenschein zu machen.
Farbschwache PPL-Piloten können somit am Tage ohne Einschränkung fliegen, nur Nachtflug und Instrumentenflug (und somit auch der Berufspilotenschein CPL/ATPL) ist ausgeschlossen.
Die Farberkennung wird nach den EASA-Regulations mit den Farbtafeln nach Ishihara oder am Anomaloskop (nach Nagel) oder mit einer Signallaterne geprüft. Nach bestandendem Praxistest erhälst Du ein eingeschränktes Medical.
Probiere es selbst aus
Mache einen Schnupperflug. Fliege mit einem erfahrenen Privatpiloten mit und sehe selbst, wie einfach fliegen ist. Schnupperflüge werden an verschiedenen Flugplätzen angeboten, einer ist sicher auch in Deiner Nähe!