PPL: Was Du fliegen darfst und die Kosten des Flugscheins

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PPL: Was Du fliegen darfst und die Kosten des Flugscheins


Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit selbst. Heutzutage ist dieser Traum dank der Private Pilot Licence (PPL) greifbarer denn je. Der PPL (Privatpilotenschein) eröffnet die Welt der Luftfahrt für Enthusiasten, die das Steuer kleiner Flugzeuge selbst in die Hand nehmen möchten. Während der Weg zur Erlangung dieser Lizenz mit bedeutenden Herausforderungen und Kosten verbunden ist, bietet er doch eine unvergleichliche Freiheit und Spannung. Die Kenntnis über die erforderlichen Schritte, die Flugscheinkosten und was nach dem Erhalt eines PPL zu erwarten ist, sind entscheidend, um diesen Traum wahrzumachen.

In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick darauf, welche Flugzeuge du mit einem PPL fliegen darfst, wie du deinen Weg zur Erlangung der Lizenz beginnen kannst, einschließlich der Auswahl der richtigen Flugschule, und was genau die PPL-Kosten und Flugscheinkosten sind. Des Weiteren werden wir die fortlaufenden Kosten nach dem Erwerb des PPL sowie nützliche Tipps zum Management dieser Ausgaben durchgehen. Diese Informationen sollen dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob der Pilotenschein der richtige Pfad für dich ist und wie du dein Ziel am besten erreichen kannst.

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Welche Flugzeuge darf ich mit einem PPL fliegen?


Einführung in den Privatpilotenschein (PPL)

Mit einem PPL darfst du einmotorige Flugzeuge "SEP" (Single Engine Piston) steuern. Diese Kategorie umfasst Flugzeuge, die mit einem Kolbenmotor betrieben werden, wie die Cessna 152, 172 und 182, Rockwell Commander, Piper PA-28, Cirrus, und viele andere. Die Grundberechtigung des PPL(A) erlaubt es dir, fast alle gängigen einmotorigen Flugzeuge bis zu einem Abfluggewicht von max. 2.000 kg zu fliegen, die meist zwischen 2 und 6 Sitzplätze haben (inkl Pilot bzw. Copilot).

Berechtigungen und Beschränkungen des PPL

Neben einmotorigen Flugzeugen kannst du mit zusätzlichen Qualifikationen auch größere oder zweimotorige Flugzeuge steuern. Dafür sind spezielle Ausbildungen für Hochleistungsflugzeuge (HPA) oder mehrmotorige Kolbenflugzeuge (MEP) notwendig. Auch Flugzeuge mit Einziehfahrwerk, Spornrad-Fahrwerk, Verstellpropeller, Druckkabine, Turbomotor und Glascockpit dürfen nach entsprechenden Unterschiedsschulungen geflogen werden.

Unterschiedliche Flugzeugtypen für PPL-Inhaber

Der PPL eröffnet die Möglichkeit, eine Vielzahl von Flugzeugtypen zu steuern. Dies umfasst nicht nur die klassischen einmotorigen Kolbenflugzeuge, sondern auch spezialisierte Klassen wie Touring Motorgliders (TMGs), die auch für den Segelflug geeignet sind. Mit der entsprechenden Berechtigung darf das TMG allerdings nur mit laufendem Motor betrieben werden.

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Der Weg zum Erhalt eines PPL


Voraussetzungen für die PPL-Ausbildung

Um mit der Ausbildung zum Privatpiloten zu beginnen, musst du einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Das Mindestalter, um mit der Ausbildung zu starten, liegt bei 16 Jahren, den Pilotenschein kannst du jedoch erst mit 17 Jahren erhalten. Ein wesentlicher Schritt zu Beginn deiner Ausbildung ist der Besuch beim Fliegerarzt, da du ein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis der Klasse 2 (oder Klasse 1) benötigst, um fliegen zu dürfen. Obwohl perfekte Englischkenntnisse nicht erforderlich sind, solltest du zumindest grundlegende Kenntnisse besitzen, besonders wenn du vorhast, ins Ausland zu fliegen.

Theoretische Ausbildung und Prüfung

Die theoretische Ausbildung umfasst mindestens 100 Stunden Unterricht in verschiedenen luftfahrtbezogenen Fachgebieten wie Luftrecht, Meteorologie und Navigation. Diese Ausbildung kann entweder durch Präsenzunterricht in der Flugschule oder durch einen Fernlehrgang erfolgen, wobei ein Teil des Unterrichts auch online absolviert werden kann. Nach Abschluss der theoretischen Ausbildung musst du eine Theorieprüfung bestehen, die unter Aufsicht einer Behörde durchgeführt wird und für jedes Fach separat abgelegt wird.

Praktische Flugausbildung und Prüfung

Die praktische Ausbildung schließt mindestens 45 Flugstunden ein, wobei du sowohl mit einem Fluglehrer als auch alleine fliegen wirst. Zu den Ausbildungsphasen gehören das Basic Training, das Traffic Pattern Training, das Navigation Training und schließlich die Vorbereitung auf die praktische PPL-Prüfung. Vor der Prüfung musst du sicherstellen, dass du sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast und von deiner Flugschule für die Prüfung empfohlen wirst. Die praktische Prüfung selbst beinhaltet verschiedene Flugübungen, die deine Fähigkeiten im Umgang mit dem Flugzeug unter Beweis stellen sollen.

Mehr Infos zur PPL-Ausbildung

 

Wie viel kostet der Flugschein wirklich?


Überblick über die Flugschein-Gesamtkosten

Die Flugschein-Kosten variieren stark, abhängig von der Art des Flugscheins und der Ausbildungsdauer. Für einen Ultraleicht Flugschein in Deutschland liegen die Gesamtkosten bei etwa 5.000 Euro, einschließlich 30 Flugstunden und zusätzlichen Lehrgängen. Wer eine PPL-A-Lizenz anstrebt, muss mit Kosten von rund 12.000 Euro rechnen, basierend auf 45 Flugstunden zu je etwa 200 Euro pro Stunde. Die erweiterte PPL-A IR Lizenz, die das Fliegen mit Instrumentenberechtigung umfasst, kann bis zu 28.000 Euro kosten.

Theorie- und Praxiskosten

Die Theoriekosten für den PPL Flugschein, inklusive Online-Kurs und Präsenzunterricht, belaufen sich auf etwa 1.400 Euro, wobei optionale Kurse wie der Sprechfunkkurs zusätzliche Kosten verursachen können. Die Praxiskosten setzen sich aus ca, 45 Blockstunden Flugzeit sowie den Kosten für den Fluglehrer zusammen, was insgesamt etwa 10.125 Euro ergibt. Diese Kosten decken jedoch nicht die Prüfungsgebühren und weitere notwendige Ausgaben ab.

Zusätzliche Ausgaben und Spartipps

Zu den zusätzlichen Kosten zum Flugschein gehören Gebühren für medizinische Untersuchungen, Lizenz- und Prüfungsgebühren sowie Landegebühren und Treibstoffzuschläge, die je nach Flugschule und Standort variieren können. Um Kosten zu sparen, empfiehlt es sich, die Ausbildung in einem Verein zu beginnen, wo oft ehrenamtliche Arbeit die Kosten senkt. Eine weitere Möglichkeit, die Ausgaben zu reduzieren, ist das Teilen der Flugkosten mit anderen Piloten, was besonders bei der Vorbereitung auf eine Berufspilotenkarriere hilfreich sein kann.

Eine detailierte Auflistung der Flugschein-Kosten findest Du auch hier: Flugschein Kosten im Detail

 

Fortlaufende Kosten nach dem Erwerb des PPL


Erhaltung der Lizenz und regelmäßige Schulungen

Nach den Flugscheinkosten ist vor den Flugscheinkosten: Um deine PPL-A Lizenz aufrechtzuerhalten, musst du regelmäßig Flugstunden absolvieren, um deine Flugfertigkeiten und Kenntnisse aufzufrischen. Dies ist nicht nur eine Voraussetzung zum Erhalt der Lizenz, sondern auch essentiell, um deine Sicherheit und die der Passagiere zu gewährleisten. Bedenke auch, dass das medizinische Zertifikat regelmäßig erneuert werden muss, was zusätzliche Kosten verursacht.

Kosten für Flugstunden und Flugzeugmiete

Die Kosten für Flugstunden können je nach Flugschule und Flugzeugtyp variieren. Basierend auf 25 Flugstunden liegen die Kosten zwischen 4.000 € und 5.250 €. Hinzu kommen die Landegebühren, die je nach Flugplatz und Anzahl der Landungen zwischen 225 € und 625 € betragen können. Es ist ratsam, diese Kosten im Voraus zu planen und Budgets entsprechend anzupassen.

Flugzeugversicherung und medizinische Untersuchungen

Wenn Du in einem Verein fliegst, dann sind die Flugzeuge üblicherweise bereits versichtert. Solltest Du Dich für Dein eigenes Flugzeug entscheiden, dann ist eine Flugzeugversicherung unerlässlich, um dich gegen Haftungsrisiken abzusichern. Die jährlichen Kosten hierfür können stark variieren, abhängig von deiner Flugerfahrung, dem Flugzeugtyp und dem Versicherungsanbieter, und reichen von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro. Die Kosten für verpflichtende und optionale Versicherungen sind aber üblicherweise in den Charterkosten, die Du an den Verein oder den gewerblichen Vercharterer pro Minute Nutzung bezahlst, bereits inkludiert.

Die Kosten für medizinische Untersuchungen sind ebenfalls zu berücksichtigen, wobei die Preise je nach Fliegerarzt und Standort variieren können.

Zusammengefasst


Die Erlangung des PPL Flugscheins ist ein Abenteuer, das sowohl herausfordernde als auch lohnende Aspekte birgt. Es ermöglicht Luftfahrtenthusiasten, die Freiheit des Fliegens mit einer Vielzahl von Flugzeugtypen zu erlangen und die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen. Die dabei entstehenden Kosten sind nicht unerheblich, bieten jedoch im Gegenzug eine einzigartige Erfahrung und die Möglichkeit, einen Traum zu verwirklichen. Entscheidend ist ein gründliches Verständnis der Anforderungen, sowohl in der Ausbildungsphase als auch bei den fortlaufenden Verpflichtungen, um die Lizenz aufrechtzuerhalten.

Es ist wichtig für angehende Piloten, eine gut überlegte Entscheidung zu treffen, die sowohl den finanziellen als auch den zeitlichen Aufwand berücksichtigt. Die Bereitschaft, für regelmäßige Schulungen und die Aufrechterhaltung der fliegerischen Fähigkeiten zu investieren, ist essentiell. Darüber hinaus bieten die dargestellten Tipps zur Kostenreduzierung und die Empfehlung, in Vereinen oder Gruppen zu trainieren, wertvolle Optionen, das Fliegen erschwinglicher zu machen und gleichzeitig die Leidenschaft für die Luftfahrt zu leben.

FAQs

  1. Was ist im Rahmen einer PPL-Flugscheins erlaubt zu fliegen?
    Mit einer Privatpilotenlizenz (PPL) und der gleichzeitig erworbenen Klassenberechtigung SEP (Single Engine Piston) kannst Du nach einer entsprechenden Flugzeug-Einweisung sämtliche einmotorigen Landflugzeuge mit Kolbenmotor bis zu einem Abfluggewicht von 2.000kg steuern. Das umfasst etwa 95 % aller Flugzeuge, die zur Charter zur Verfügung stehen.

  2. Welche Arten von Flugzeugen darf ein Inhaber eines PPL Flugscheins steuern?
    Als Inhaber einer PPL gibt es keine spezifische Beschränkung bezüglich des Typs der Flugzeuge, solange Du die Anforderungen der Lizenz erfüllst bzw. eine Typenberechtigung hast. Du darfst jedes einmotorige Landflugzeug fliegen, vorausgesetzt, es wiegt weniger als 2.000 kg und ist nicht mit einer Turbine ausgestattet.

  3. Wie hoch sind die Kosten für den Erwerb eines PPL-Flugscheins?
    Die Kosten für eine PPL-Flugscheins variieren in der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz und liegen zwischen 8.000 und 19.000 Euro. Die PPL-Ausbildung erfordert mindestens 45 Flugstunden.

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Mittwoch, 11. Dezember 2024

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