Mittwoch, 05. Juni 2019
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Liebe Foristi,

wir als AOPA Austria hätten ein paar Fragen zum Thema Fluglehrermangel, der u.a. in Deutschland im PuF Forum diskutiert wird:
https://www.pilotundflugzeug.de/artikel/2019-02-08/Fluglehrermangel

Wir wollen uns des Themas „FI PPL werden“ annehmen, um uns einzusetzen, damit man leichter FI wird. Wir würden gerne wissen was Euch Piloten davon abhält, FI-PPL zu werden:
- Ist es zu teuer?
- dauert die Ausbildung zu lange?
- rentiert es sich für Euch nicht?
- ist der CPL Teil zu mühsame/aufwendig?
- Würdet Ihr zu viele Stunden haben und damit im Interessenskonflikt mit Eurem Arbeitgeber sein
- etc.

Lasst es uns einfach wissen … Nur mit Eurem feedback können wir uns für Änderungen einsetzen.

VG Herbert
vor etwa 5 Jahren
·
#2483
Nach letztem ACG Betriebstüchtigkeitshinweis Nr. A-009 vom 3.6.2019 werden sogar bei Introductionflights CRIs im Vergleich gegenüber Fluglehrern für das „Selbststeuern“ durch Interessenten nicht zugelassen. Der Grund ist nun mal eindeutig: Deren Ausbildung beruht auf einem PPL(A).

Nun soll die Misere dadurch behoben werden, dass langjährige Versäumnisse durch einen Kotau vor Lobbyisten „bereinigt“ werden?

Wer will bestreiten, dass zu Zeiten ex EASA Lehrer existierten, die selbst dringend Grund-Ausbildung notwendig gehabt hätten!
Flugschüler hatten oft genug das Problem gegenteilige Aussagen zu bestimmten Themen zu hören. In der Praxis war es noch problematischer, wohl auch deutlich gefährlicher.

Erst durch die JAR-Standardisierung würde es deutlich besser,
Lehrer die im Rahmen des Grandfathering daran nicht teilnehmen wollten und ihren eigenen Flugstil beibehalten wollten mussten FTO‘s verlassen.

Ich kenne LAPL-Lehrer, die nur Geld verdienen, aber nicht lernen wollen.
Sieht man die LAPL-Ausbildung an, dann wird einem ob der vielen gewährten Rabatte gegenüber dem PPL schlecht. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Wenn ein Flugschüler Glück haben muss um einen ordentlichen Unterricht zu erhalten, dann versagt das System.
vor etwa 5 Jahren
·
#2463
Das mag stimmen, in meinem Fall mache ich die ATPL Theorie aber wirklich nur um auch PPL schulen zu dürfen, ich gehe also nicht "verloren" : )

bonum et laudabilest, w.d.L.s. (gut und rühmlich ist es), lieber Josef, aber ich fürchte, da bist Du eine herausragende Ausnahme. Warum kann es nicht eine maßgeschneiderte Ausbildung, bzw. mehrstufige Zusatzausbildungen für verschiedene Ansprüche des PPL geben? Beginnend mit PPL/SEP/VFR über MEP, IFR bis zu HP Mustern usw.? Für neunundneunzig Prozent der Flugschüler würde ein PPL/SEP/VFR Lehrer völlig ausreichen, und diese Qualifikation hätte ein erfahrener PPL - Pilot nach einer (sehr) kurzen Zusatzschulung allemal. *)

LG Axel der Aerotekt

PS: Für mich, als greisen, aber inzwischen auch schon ein bissl erfahrenen PPLer, mit jetzt immerhin so an die siebzig Stunden jährlich als PIC im Cockpit, ist die sinnlose Hürde CPL/ATPL der Hauptgrund, nicht Fluglehrer sein zu wollen, was ich mir aber an sich zutrauen, und mir auch sehr viel Spass machen würde

*) wo bleibt das Aufheulen der arrivierten, hochdekorierten Lehrer und Flugschulbesitzer? Was ist los mit Euch?
vor etwa 5 Jahren
·
#2461
Würdest Du also befürworten, wenn die CPL-Theorie einfacher würde, und ATPL gleich bliebe?


Ja, das wäre sicher eine gute Möglichkeit. Wichtig ist, dass die Lizenzen ICAO-konform bleiben. Spezial-EASA-Lizenzen finde ich nicht gut.

Dzt. macht wohl jeder, wenn schon dann gleich den ATPL und ist dann wohl für den PPL-FI "verloren", weil der ATPL viel mehr Möglichkeiten bietet. VGH


Das mag stimmen, in meinem Fall mache ich die ATPL Theorie aber wirklich nur um auch PPL schulen zu dürfen, ich gehe also nicht "verloren" : )
vor etwa 5 Jahren
·
#2460
... Ein unverhältnismässig großer Aufwand ist natürlich die ATPL Theorie. Die CPL Theorie wäre zwar ausreichend, der Unterschied zwischen ATPL und CPL Theorie ist aber unwesentlich und CPL-Theoriekurse werden kaum angeboten. Der ATPL-Fragenpool beinhaltet inzwischen mehr als 15.000 Fragen und natürlich ist davon bei weitem nicht alles für PPL Fluglehrer relevant... lg, Josef

Würdest Du also befürworten, wenn die CPL-Theorie einfacher würde, und ATPL gleich bliebe?

Dzt. macht wohl jeder, wenn schon dann gleich den ATPL und ist dann wohl für den PPL-FI "verloren",
weil der ATPL viel mehr Möglichkeiten bietet.

VGH
vor etwa 5 Jahren
·
#2457
helo,

Ich habe als PPL/IR eine FI-Ausbildung abgeschlossen. Nachdem ich keinen CPL/ATPL habe, wurde mir in die Lizenz ein FI(A) mit der Einschränkung LAPL eingetragen. Man kann also auch ohne CPL/ATPL ein FI werden, allerdings dann nur LAPL schulen.

Gleichzeitig habe ich auch die ATPL Theorie begonnen. Das ist sehr viel Stoff aber man hat insgesamt 18 Monate Zeit die 14 Prüfungsfächer bei ACG abzulegen. Das ist auch mit Vollzeitjob machbar und wenn man durch ist wird die LAPL Restriction aus der Lizenz gestrichen und man darf auch PPL schulen.

zu den Kosten
* EUR 1450 - FI-Kurs Theorie
* mind. 30h Flugzeit, 1h Prüfungsflug
* ~70 Landungen (Schultarif)
* Fluglehrerlehrer-/Prüferhonorar
* EUR 404 - ACG-Gebühr für die Austellung der Lizenz (!)
(* EUR 1590 - ATPL Theoriekurs)

Abhängig von Landegebühren, Flugminutenpreis und Fluglehrerlehrerkosten kommt man für die FI-Ausbildung auf ganz grob ~10k, mit ATPL Theorie 1.6k mehr, aber nicht auf 20k.

Die FI-Ausbildung fand ich sehr gut und auch sinnvoll. Ich habe sehr viel gelernt und wichtige Erfahrung gesammelt.

Ein unverhältnismässig großer Aufwand ist natürlich die ATPL Theorie. Die CPL Theorie wäre zwar ausreichend, der Unterschied zwischen ATPL und CPL Theorie ist aber unwesentlich und CPL-Theoriekurse werden kaum angeboten. Der ATPL-Fragenpool beinhaltet inzwischen mehr als 15.000 Fragen und natürlich ist davon bei weitem nicht alles für PPL Fluglehrer relevant.

Ich finde eine FI-Ausbildung ist eine tolle Sache und die Hürde darf auch nicht zu gering sein. Ein FI sollte auf jeden Fall auch bei der Theorie ein Level über PPL haben, aber die europäische ATPL/CPL Theorie ist sicher viel zu viel.

Toll, dass sich die AOPA Austria das Thema anschaut!

lg,
Josef
vor etwa 5 Jahren
·
#2453
Eine sehr stark abgespeckte Zusatzausbildung. Ein erfahrener (guter!) Pilot kann seinen persönlichen Level mit einer bestimmten (schlanken!) didaktischen Zusatzausbildung sehr wohl 1:1 an Schüler weitergeben. Dabei kommt es sehr viel mehr auf das didaktische Naturtalent an, als auf noch so umfangreich Erlerntes!


Ganz meine Meinung.
Ein erfahrener Pilot / eine erfahrene Pilotin mit Gespür für Wissensvermittlung kann einem Schüler zumindest in der ersten Phase des Trainings, vielleicht sogar bis zur Hälfte oder mehr (?) das praktische Fliegen beibringen. Ein PPL/VFR halt nur VFR, einer mit IFR Ausbildung diese. Was soll schon passieren? Am Ende gibt es eine Prüfung mit einem zertifizierten FE, spätestens dann stellt sich heraus, ob der Schüler was kann, oder nicht.

Die einzige Hürde sehe ich darin, dass die Behörde bzw. eine Vo. den Schmalspurlehrern - da müsste man sich noch einen fescheren Begriff ausdenken - auch erlaubt, den Schüler das Steuerhorn überlassen zu dürfen.

LG Charly
vor etwa 5 Jahren
·
#2452
Wenn es 20k€ wie im PuF-Artikel sind, dann muss man viele Stunden fliegen, um alleine diese Kosten wieder drin zu haben

Ich hab den PuF Artikel nicht gelesen, und bin geschockt - 20k ? Das ist jenseits von Gut & Böse, finde ich. Könnte man damit ordentlich Geld verdienen, na ok - es gibt teurere Ausbildungen. Aber als FI muss man schon Idealist sein, bei den mageren Stundensätzen, die da drin sind, v.a. bei den Vereinen.
Facit: Völlig uninteressant aus materieller Sicht, als etwas teures Zusatzhobby für Idealisten ist es ok, aber die meisten (so wie ich auch) werden wohl beide Sichtweisen in die Waagschale werfen, und es daher bleiben lassen.

LG Axel der Aerotekt

PS: Einziger Ausweg daher, wie ich schon sagte: Eine sehr stark abgespeckte Zusatzausbildung. Ein erfahrener (guter!) Pilot kann seinen persönlichen Level mit einer bestimmten (schlanken!) didaktischen Zusatzausbildung sehr wohl 1:1 an Schüler weitergeben. Dabei kommt es sehr viel mehr auf das didaktische Naturtalent an, als auf noch so umfangreich Erlerntes!
vor etwa 5 Jahren
·
#2451
Ich bin als Ground Instructor in der Pilotenausbildung tätig und spiele mit dem Gedanken, den Upgrade auf FI zu machen.

Was hält mich davon ab?

  • Ich habe derzeit PPL/IR und müsste für die CPL-Theorie einige Fächer noch einmal machen. Das erscheint mir zu aufwändig, vor allem, weil ich damals eigentlich nur mit geringem Mehraufwand auch den CPL erledigen hätte können.
  • Wie Axel schon gesagt hat, ist eine schulende Tätigkeit in der Fliegerei etwas, das man aus Interesse an dem Sachgebiet und aus Idealismus macht.
  • Was die Ausbildung zum FI zusätzlich kostet, weiß ich nicht. Wenn es 20k€ wie im PuF-Artikel sind, dann muss man viele Stunden fliegen, um alleine diese Kosten wieder drin zu haben.


Liebe Grüße,
Franz

PPL IR SEP // DV20 DA40 // LOAN

vor etwa 5 Jahren
·
#2450
Liebe Foristi, ... Lasst es uns einfach wissen …


Na gut, Du wolltest es ja unbedingt wissen::



  • Ist es zu teuer? - negative
  • dauert die Ausbildung zu lange? - noja, kürzer wär besser (s.u.)
    rentiert es sich für Euch nicht? - völlig unrentabel. Da arbeit ich lieber was, wenn´s mir ums Geld ginge. Wenn FI, dann aus reinem Idealismus und Spass
    ist der CPL Teil zu mühsame/aufwendig? - affirmative, für einen FI völlig verrückt
    Würdet Ihr zu viele Stunden haben und damit im Interessenskonflikt mit Eurem Arbeitgeber sein - als Selbständiger kann ich das nur bejahen, mein Arbeitgeber ist ein Vollkoffer!


LG Axel der Aerotekt

PS: Anregung: Es sollte zwei Abstufungen von Lehrern geben. Um jemanden auf den ersten Schritten zum PPL zu begleiten (Flugstunden, nicht Theorieunterricht), ware es besser, einen erfahrenen Senior Pilot als Lehrer zu haben, als einen völlig frischg´fangten FI, ohne viele Stunden. Im zweiten Teil der Schulung könnte dann ein FI weitermachen, der alle Stückln spielt.

PPS: Ich freu mich schon auf den ersten empörten Aufschrei .....
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