Präludium:
Servus Robert,
und nochmals herzlichen Dank für den wirklich gelungenen Abend (wenngleich ich zugeben muss, dass das Zusammensitzen nachher - der "Hock", wie der Vorarlberger sagt - für mich das Beste daran war.)
Alles hat perfekt geklappt, samt Buffet und Organisation, und die überzüchtete Technik werden wir auch noch überlisten (wer kennt das nicht aus eigener, leidvoller Erfahrung mit diesem neumodischen Teufelszeug?) Bin ich froh, dass meine Wissenschaft mit etwas handfesterer, antiquierter Technik zu tun hat ;-)
Was den Vortrag angeht:
Nun ja. Erfreulich habe ich gefunden (und es auch unverhohlen geäussert), dass die ACG mit dem neuen HB den jahrelang andauernden technologischen Rückstand zu ihren Konkurrenten (mit denen sie sich, wie der verblüffte Zuhörer erfuhr, als Obrigkeit in keinem Konkurrenzverhältnis sieht), nunmehr - zumindest teilweise - aufgeholt hat. Grosso modo konnten wir feststellen, dass alles Dargebotene durchaus gut und ansehnlich funktioniert, wenngleich mit einigen Unebenheiten, die sicherlich noch ausgebügelt werden. Gut gefallen hat uns die graphische Methode, ein Gebietsbriefing mittels Aufzoomen eines Rahmens auf der Karte schnell und hinreichend genau zu definieren.
Das war aber auch die einzige USP, die wir den "privaten Alternativanbietern", wie man die Konkurrenz dort etwas selbsteuphemistisch sieht und betitelt, gegenüber sehen konnten. Man hat uns zwar begründet, warum ACG, diesfalls mit dem Kapperl "Behörde" am Haupt, gewissen Zwängen von Reglementierung und Zertifizierung unterworfen ist, deshalb vermutlich immer noch jedes Mal Monate , wenn nicht Jahre, hinter ihrer leichtfüssigen Konkurrenz aus der Privatwirtschaft hinterherhinken wird, und auch - wenngleich durchschaubar und daher auch vergeblich versucht, uns das eigene Produkt schmackhaft zu machen, indem man die Konkurrenz als unzuverlässig und fehlerbehaftet hinzustellen versucht hat, was aber einfach falsch ist. Darauf angesprochen, kam als Erklärung, noja, dass der Privatpilot dies halt nur nicht merken würde, weil es im Hintergrund abliefe ....... ähm? Ja, eh - und?
Hat man hier etwas am teleologischen Prinzip von solchen Systemen missverstanden?
Nun, wir wollen uns daher auf den Standpunkt des Privatpiloten zurückziehen, uns weiter einiger eleganter, zum Teil sogar kostenloser "Alternativprodukte" bedienen, und uns einfach an deren problemlosen Funktionieren erfreuen - und es uns schnurzegal sein lassen, was sich dahinter, in den Abgründen der undurchschaubaren Prozesse so alles abspielt. Eine Blackbox gewissermassen: Input - Output - Puttputt (Motorgeräusch einer Kantana, beispielshalber, die nach erfolgreichem Briefing mit "Alternativanbietern" grad abhebt)
Wir danken und wünschen den Entwicklern bei der ACG daher noch weiter viel Erfolg auf ihrem angekündigten Weg, das Produkt kontinuierlich weiter entwickeln zu wollen, und dass - den schwerfälligen Eintscheidungs-. und Freigabeprozessen behördlicherseits geschuldet, sie die Realität der flinken "Alternativen" nicht permanent links überholen wird (rechts wäre ja pfui und ein absolutes no-go!)
LG Axel der Aerotekt
PS: Eine kleine Anmerkung am Rande, gewissermassen, nach dem Diskurs:
HB ist ein System, das grosso modo gut funktioniert, bis auf ein paar Hoppalas, wie etwa, dass die Kartenansicht des Kurses nach Eingabe einer Änderung im Klartext nicht automatisch aktualisiert wird (bei Autorouter zB selbstverständlich schon, egal, wo man was ändert) Das sind aber Kinderkrankheiten, die man nachsehen muss.
Was allerdings im Vergleich zu den "Alternativen" auffällt: HB beschränkt sich auf Routing, auch Autorouting (dort im Gegensatz zu anderen, wie zB Autorouter, leider immer noch nur für IFR möglich), MET-Briefing über einen Link dorthin - ok, NOTAM´s, sowie die klassische Flugplanaufgabe.
Die "Alternativen" bieten dagegen komplette Briefingpacks auf Knopfdruck, wo noch W&B dabei ist, aber auch die Performance, Spritplanung, ein Pilot-Log, Karten, Meteogramme, Skew-Diagramme, u.v.m, was man wirklich braucht, ohne das Programm verlassen zu müssen. Und auch kostenlos, zwar nicht, bei RocketRoute, aber sehr wohl beim Autorouter. Ganz zu schweigen von integrierten Lösungen wie SkyDemon oder Air Navigation pro, sowie die gesamte Tablett- und Smartphoneszene.
Das ist halt der feine Unterschied, dessentwegen ich mir die den sehr freundlichen Vortragenden gegenüber gestellte Frage, warum irgendjemand, der aufgrund der langjährigen Absenz von HB von brauchbaren, zu solchen "alternativen" , komfortablen Lösungen schon vor Jahren gewechselt ist, diese zugunsten von "HB neu" jetzt aufgeben sollte, mir selbst gegenüber so beantworte, dass ich eigentlich dafür - bei bestem Willen - keinen Grund finde, obwohl doch die Bemühungen der ACG durchaus lobenswert sind.
Naja, man muss das als Privatpilot vielleicht eher so wie ein nachsichtiger Lehrer sehen, der jeden im Rahmen seiner Fähigkeiten fördern will:
"Brav, du hast dich wirklich bemüht" ....